Wie versprochen kommt hier noch mal ein Post über vergangenen Sonntag.
Der Morgen wurde ausgiebig verschlafen und nach einem späten Frühstück ging es ganz gemütlich zur Busstation. Den Bus in die Stadt kennen wir ja mittlerweile schon, was die ganze Reise wesentlich entspannter macht (wenn man nicht die ganze Zeit angespannt aus dem Fenster starren muss und rät wo man gerade ist). Es ging bis zur Macroplaza und von da aus fehlten nur ein paar Schritte bis zum Museum Marco (aufgepasst, Verwechselungsgefahr!). Dort haben wir Robins Weggefährten und Assistenten des Politikers getroffen um uns gemeinsam eine Ausstellung über Stanley Kubrik anzuschauen, der unter anderem mit den Filmen Lolita, Clockwork Orange, Full Metal Jacket und The Shining bekannt geworden ist. Die Ausstellung war mehr so ein Wunsch der Jungs, aber auch mich hat es irgendwie interessiert und ich wollte auch gerne mal wieder so ein bisschen anderen Input. Die Ausstellung war ganz schön gemacht, chronologisch geordnet und für jeden Film einen neuen Raum. Der Mann hatte schon so einiges drauf und die Filmgeschichte beeinflusst. Gegen Ende wurde mir das aber dann auch zu viel und die letzten Räume/Filme habe ich nur noch kurz angeschaut. Für weitere Ausstellungen (das Museum ist ziemlich groß und umfasst mehrere Ausstellungen) blieb leider keine Zeit, denn wir mussten noch essen bevor es zum nächsten Termin ging.
Essen gab es dann auch in einem indischen Restaurant in Barrio Antiguo, dem ältesten Stadtteil Monterreys (euch vielleicht mittlerweile auch als Downtown bekannt). Von dort aus ging es dann zur Metro zu Robin und meiner ersten Fahrt mit eben dieser. War aber wie jede andere U-Bahn. Von Station voller und voller und am Ende ist man froh wenn man wieder raus ist.
Die Fahrt führte uns mal wieder zur Arena Coliseo, wo wir Robins Kumpel und die verrückte Deutsche getroffen haben, die uns durch den Abend geführt haben (inklusive erste Reihe Plätze).
War wieder mal ganz lustig und Robin hat fleißig Bilder gemacht, während wir Frauen uns das Spektakel in Ruhe angeschaut haben und das ein oder andere Bierchen getrunken haben.
Dienstag, 30. Juni 2015
Montag, 29. Juni 2015
"Du muss noch 'n Post dazu schreiben, ich geh' mal kurz Zähne putzen"
"Warum stehen hier überall Schuhe auf meiner Seite rum?
Müsliriegel, ausgerissene Kleenex, Wasserflaschen stehen hier überall rum, brauchen wir uns gar nicht anzugewöhnen."
Es folgten einige unverständliche Worte und Laute, deren nähere Bedeutung die Zahnbürste verschluckte...
Naja, der zweite Teil unseres Ausfluges ist in Form einer Bildergalerie online!
Viel Spaß,
Robin
Müsliriegel, ausgerissene Kleenex, Wasserflaschen stehen hier überall rum, brauchen wir uns gar nicht anzugewöhnen."
Es folgten einige unverständliche Worte und Laute, deren nähere Bedeutung die Zahnbürste verschluckte...
Naja, der zweite Teil unseres Ausfluges ist in Form einer Bildergalerie online!
Viel Spaß,
Robin
Sonntag, 28. Juni 2015
Deutscher Orientierungssinn und mexikanische Straßensysteme
Beides Dinge, die nicht so einfach miteinander in Einklang gebracht werden können. Denn in Mexiko herrscht das US-Amerikanische Einbahnstraßensystem vor. Da kann man weder mal eben zum Nachbarn fahren ohne einmal um drei Blocks zu müssen oder generell auf direktem Weg irgendwo hin. Der Hinweg führt über andere Straßen als der Rückweg (auch sehr unangenehm wenn man mit dem Bus zwar irgendwo hin kommt, aber nicht weiß wo der Bus zurück fährt), meistens sind die Gegenfahrbahnen einen Block entfernt, manchmal liegt aber auch ein ganzer Fluss dazwischen. In diesem Fall ist das Umkehren (sonst meistens durch U-Turns recht einfach) gar nicht mal so einfach.
Nachdem ich jetzt schon öfter bei Freunden mitgefahren bin und auch kurze Strecken alleine unterwegs war, traue ich mir auch längere Wege zu. Am Samstag sollte es dann mit Maryanns Auto in die Huasteca gehen. Hinweg auf Google Maps noch einmal angeschaut, sollte eigentlich ganz einfach sein. Also los geht's. Problem Nummer eins: wir mussten auf die Schnellstraße am Fluss, die Auffahrt, die wir uns aber vorher angeschaut hatten existierte so nicht mehr und war durch Blumenkübel blockiert. Also in die andere Richtung aufgefahren (mitten auf der Auffahrt blieb uns auch nichts anders übrig) und auf den nächsten U-Turn gehofft. Der kam auch recht schnell und somit befanden wir uns auf dem richtigen Weg. Aber nicht lange. Eine Schilderflut hat mich in meiner doch eh schon verwirrten Lage überfordert und ich bin in den nächsten U-Turn gefahren. Also wieder falsch herum. Wir wussten aber jetzt ja, wo man umkehren konnte und dort ging es also wieder durch. Diesmal nicht die falsche Spur genommen und wir waren auf geradem Weg zu unserem Ziel.
Wie wir uns vorher informiert hatten, mussten wir uns rechts halten und irgendwann über eine Brücke, um auf die andere Seite des Flusses zu kommen. Leider war das Rechts, was wir hätten nehmen sollen, nicht sonderlich gut ausgeschildert und dazu kam noch eine Brücke (wir mussten ja über den Fluss). Doch nur Sekunden später stellte sich die Erkenntnis ein, dass wir unsere eigentliche Ausfahrt und die erst darauf folgende Brücke verpasst hatten und uns schon auf der Autobahn befanden. Die Hoffnung auf einen doch sonst so verbreiteten U-Turn haben wir dann irgendwann aufgegeben und nur noch auf eine Ausfahrt gehofft. Die kam dann auch nach so 10km. Dort mussten wir dann erstmal Maut bezahlen, weil wir ja die Autobahn benutzt haben. Von da aus sind wir dann über freie Straßen mit viel Intuition wieder zurück, nicht ohne noch so eins, zwei mal umzukehren oder doch die andere Straße zu nehmen.
Eine Stunde nach Abfahrt haben wir es dann doch noch geschafft und sind an dem eigentlich nur so eine Viertelstunde entfernten Eingang zur Huasteca angekommen.
Was wir dort so getrieben haben, könnt ihr dann (hoffentlich) morgen lesen.
Nachdem ich jetzt schon öfter bei Freunden mitgefahren bin und auch kurze Strecken alleine unterwegs war, traue ich mir auch längere Wege zu. Am Samstag sollte es dann mit Maryanns Auto in die Huasteca gehen. Hinweg auf Google Maps noch einmal angeschaut, sollte eigentlich ganz einfach sein. Also los geht's. Problem Nummer eins: wir mussten auf die Schnellstraße am Fluss, die Auffahrt, die wir uns aber vorher angeschaut hatten existierte so nicht mehr und war durch Blumenkübel blockiert. Also in die andere Richtung aufgefahren (mitten auf der Auffahrt blieb uns auch nichts anders übrig) und auf den nächsten U-Turn gehofft. Der kam auch recht schnell und somit befanden wir uns auf dem richtigen Weg. Aber nicht lange. Eine Schilderflut hat mich in meiner doch eh schon verwirrten Lage überfordert und ich bin in den nächsten U-Turn gefahren. Also wieder falsch herum. Wir wussten aber jetzt ja, wo man umkehren konnte und dort ging es also wieder durch. Diesmal nicht die falsche Spur genommen und wir waren auf geradem Weg zu unserem Ziel.
Wie wir uns vorher informiert hatten, mussten wir uns rechts halten und irgendwann über eine Brücke, um auf die andere Seite des Flusses zu kommen. Leider war das Rechts, was wir hätten nehmen sollen, nicht sonderlich gut ausgeschildert und dazu kam noch eine Brücke (wir mussten ja über den Fluss). Doch nur Sekunden später stellte sich die Erkenntnis ein, dass wir unsere eigentliche Ausfahrt und die erst darauf folgende Brücke verpasst hatten und uns schon auf der Autobahn befanden. Die Hoffnung auf einen doch sonst so verbreiteten U-Turn haben wir dann irgendwann aufgegeben und nur noch auf eine Ausfahrt gehofft. Die kam dann auch nach so 10km. Dort mussten wir dann erstmal Maut bezahlen, weil wir ja die Autobahn benutzt haben. Von da aus sind wir dann über freie Straßen mit viel Intuition wieder zurück, nicht ohne noch so eins, zwei mal umzukehren oder doch die andere Straße zu nehmen.
Eine Stunde nach Abfahrt haben wir es dann doch noch geschafft und sind an dem eigentlich nur so eine Viertelstunde entfernten Eingang zur Huasteca angekommen.
Was wir dort so getrieben haben, könnt ihr dann (hoffentlich) morgen lesen.
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An einer Ampel haben Clowns erst jongliert und dann abkassiert |
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Umkehren unmöglich auf der Autobahn |
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Am Ende wurde dann zur Kasse gebeten |
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Ein Stützpunkt der Fuerza Civil, sieht aus wie ein Gefängnis |
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Auch große Trucks sind hier auf den normalen Straßen unterwegs, da die Autobahn zu teuer ist |
Donnerstag, 25. Juni 2015
Käse, Currywurst und andere Träume...
Zugegebenermaßen war das Schlafen hier die erste Zeit hier schwieriger als vermutet.
Die Wärme, der wir nachts nichtmehr mit der Klimaanlage zu Leibe rücken weil es schlicht zu laut ist, sowie der Lärm, der dann doch durchs offene Fenster zu uns dringt sind meist schuld. Aber man gewöhnt sich an vieles und so auch an diese beiden Ärgernisse, auch wenn es Tage gibt an denen man besser in den Schlaf kommt und Tage wo es halt eben schlechter läuft.
Angenehmer Nebeneffekt: Ich wache gegen 9 auf, weil selbst das Liegen auf der Matratze zu warm wird, auch weil jemand mich nicht überhören lässt das sie zur Arbeit muss und bin im Normalfall spätestens um 10 mit dem Frühstück beschäftigt, was für mich schon ein großer Fortschritt ist, wie die Meisten von euch bestätigen werden.
Zum Träumen muss man aber nicht zwangsläufig schlafen und so kommt es häufiger vor, dass mein leerer Magen mir den ein oder anderen Streich spielt und vor meinem imaginären Auge Currywürste, leckeren Käse oder auch schonmal eine Scheibe vernünftigen Brotes tanzen lässt.
Currywurst werde ich hier wohl vergebens suchen, ich konnte bis jetzt nichtmal eine schöne Bratwurst finden.
Brot findet man, wenn man weiß wo man gucken muss eine Art, die unserem Brot etwas näher kommt als das den Meisten aus Holland bekannte und auch hier all gegenwärtige Pupsbrot. Leider ist mir persönlich das ganze zu nah an Pumpernickel, Kerstin mag es aber.
Käse ist so eine Sache. Um Quesadillas zu machen, findet man etwas was die Leute hier Käse nennen, für mich aber eher ein Klumpen weißen Etwas ist, das schmilzt wenn man es warm macht und wahrscheinlich nach dem Abkühlen eher durch seine Klebe-Fertigkeiten als seinen Geschmack überzeugt. Zugegebenermaßen liebe ich aber Quesadillas und genau so muss der Käse darauf sein, geschmacksneutral, nur Bindemittel zwischen Tortilla, Avocado und Salsa.
Sucht man aber das gelbe Gold für ein Stück Brot oder so zum Genießen wird die Sache schon komplizierter. Ihr wisst sicher was ich meine, wenn ich von diesem einzeln verpackten Chemie-Scheiben rede die man in Supermärkten häufig als Sandwichkäse verkauft bekommt!?
Das Zeug schmeckt verglichen wie der beste Bergkäse an den ihr euch gerade erinnern könnt und ist von natürlicherer Herkunft als alles was hier in Plastikverpackungen geschweißt wird und die Aufschrift "Queso" bekommt.
Glücklicherweise habe ich letzte Woche beim Einkauf an der richtigen Stelle gewühlt, Feinkost-Abteilung und tatsächlich fiel mir ein Stück junger Gouda in die Hand.
Über Preise und Gewissensbisse rede ich nicht, solange ich ein frisch abgeschnittenes Stück weicher Heimat in meiner Hand habe, ich sage nur soviel:
Es hat sich gelohnt!
Robin
P.S. Das Fotoalbum Mai ist fertig!
Die Wärme, der wir nachts nichtmehr mit der Klimaanlage zu Leibe rücken weil es schlicht zu laut ist, sowie der Lärm, der dann doch durchs offene Fenster zu uns dringt sind meist schuld. Aber man gewöhnt sich an vieles und so auch an diese beiden Ärgernisse, auch wenn es Tage gibt an denen man besser in den Schlaf kommt und Tage wo es halt eben schlechter läuft.
Angenehmer Nebeneffekt: Ich wache gegen 9 auf, weil selbst das Liegen auf der Matratze zu warm wird, auch weil jemand mich nicht überhören lässt das sie zur Arbeit muss und bin im Normalfall spätestens um 10 mit dem Frühstück beschäftigt, was für mich schon ein großer Fortschritt ist, wie die Meisten von euch bestätigen werden.
Zum Träumen muss man aber nicht zwangsläufig schlafen und so kommt es häufiger vor, dass mein leerer Magen mir den ein oder anderen Streich spielt und vor meinem imaginären Auge Currywürste, leckeren Käse oder auch schonmal eine Scheibe vernünftigen Brotes tanzen lässt.
Currywurst werde ich hier wohl vergebens suchen, ich konnte bis jetzt nichtmal eine schöne Bratwurst finden.
Brot findet man, wenn man weiß wo man gucken muss eine Art, die unserem Brot etwas näher kommt als das den Meisten aus Holland bekannte und auch hier all gegenwärtige Pupsbrot. Leider ist mir persönlich das ganze zu nah an Pumpernickel, Kerstin mag es aber.
Käse ist so eine Sache. Um Quesadillas zu machen, findet man etwas was die Leute hier Käse nennen, für mich aber eher ein Klumpen weißen Etwas ist, das schmilzt wenn man es warm macht und wahrscheinlich nach dem Abkühlen eher durch seine Klebe-Fertigkeiten als seinen Geschmack überzeugt. Zugegebenermaßen liebe ich aber Quesadillas und genau so muss der Käse darauf sein, geschmacksneutral, nur Bindemittel zwischen Tortilla, Avocado und Salsa.
Sucht man aber das gelbe Gold für ein Stück Brot oder so zum Genießen wird die Sache schon komplizierter. Ihr wisst sicher was ich meine, wenn ich von diesem einzeln verpackten Chemie-Scheiben rede die man in Supermärkten häufig als Sandwichkäse verkauft bekommt!?
Das Zeug schmeckt verglichen wie der beste Bergkäse an den ihr euch gerade erinnern könnt und ist von natürlicherer Herkunft als alles was hier in Plastikverpackungen geschweißt wird und die Aufschrift "Queso" bekommt.
Glücklicherweise habe ich letzte Woche beim Einkauf an der richtigen Stelle gewühlt, Feinkost-Abteilung und tatsächlich fiel mir ein Stück junger Gouda in die Hand.
Über Preise und Gewissensbisse rede ich nicht, solange ich ein frisch abgeschnittenes Stück weicher Heimat in meiner Hand habe, ich sage nur soviel:
Es hat sich gelohnt!
Robin
P.S. Das Fotoalbum Mai ist fertig!
Sonntag, 21. Juni 2015
Der Pferdeschwanz
Ich habe gerade mal auf die Uhr geschaut, war ein langer Tag heute. Es ist kurz vor halb 12 und wir sind schon seit halb 8 wach. An einem Sonntag? Ja, denn nur so konnten wir unseren schon lange gehegten Plan mal wieder Frühstücken zu gehen verwirklichen. Letzte Woche war Yulia schon morgens auf einem Geburtstag, heute musste sie um halb 10 arbeiten und nächste Woche ist Priscila in den Staaten. Also heute morgen 8.30. Außerdem mussten wir dieses neue Restaurant ausprobieren, dass unmittelbar in unserer Nachbarschaft eröffnet hat.
Endlich wieder Chilaquiles! Ich überlege schon verzweifelt, wie ich dieses Gericht in Deutschland je nachkreieren kann. Von da aus ging es noch mal kurz auf die Calzada, das Angebot auschecken. Aber heute war nicht so schönes Wetter und die nieselige Kälte hat Besucher und auch uns etwas abgeschreckt.
So haben wir auch unseren Plan in Chipinque (das Naturschutzgebiet auf dem Berg) wandern zu gehen auf nächste Woche verschoben, denn bei Regen die erdigen Pfade und rutschigen Holzbohlen hochzulaufen stellten wir uns nicht so spannend vor. Außerdem schränkt das Wetter auch die Aussicht massiv ein.
Die Planänderung sah dann vor, dass wir nach Hause gefahren sind, uns etwas passendere Kleidung angezogen haben und noch vier weitere Freunde eingepackt haben und uns auf Richtung Santiago gemacht haben. Auf dem Weg hieß es noch einem kurz ein einem "Cocktail-Drive-Thru" (man muss schon anhalten und reingehen, aber es geht verdammt schnell und ist direkt an dem Freeway) anhalten und etwas flüssige Versorgung besorgen. Vielleicht auch, um unsere Stimmung etwas zu heben, denn der Regen wurde immer stärker, je näher wir unserem Ziel kamen. Aber erst
gab es noch mal ein kleines Mittagessen und eine kurze Diskussion, ob es sich bei dem Nieselregen lohnt, noch zu dem Wasserfall zu gehen. Die Meinungen waren gespalten und so hat sich dann auch die Gruppe gespalten. Mit fünf Mann sind wir dann zu den Cola de Caballo (Schwanz des Pferdes) gefahren. Mit dem Auto ging es etwas den Berg hinauf und die letzten Meter ging es zu Fuß weiter. Leider war der Weg zu und die Gegend um die Wasserfälle nicht mehr so natürlich, wie wir es uns vorher ausgemalt haben. Trotzdem ein schöner Anblick. Zwischendurch gab es noch mal frische Churros zur Stärkung und an den Wasserfällen selber sind wir dann noch mal gut nass geworden (Gischt). Aber gar nicht so nass, wie es sich knapp 10 Minuten herausstellen sollte. Auf dem Weg zurück zum Auto fing es auf einmal viel stärker an zu regnen, sodass wir ziemlich nass geworden sind. Schnell nach Hause, trockene Kleidung angezogen und nach einem Zwischenstopp beim Sushi-Mann ging es dann noch zum Filmabend bei einem Freund.
Endlich wieder Chilaquiles! Ich überlege schon verzweifelt, wie ich dieses Gericht in Deutschland je nachkreieren kann. Von da aus ging es noch mal kurz auf die Calzada, das Angebot auschecken. Aber heute war nicht so schönes Wetter und die nieselige Kälte hat Besucher und auch uns etwas abgeschreckt.
So haben wir auch unseren Plan in Chipinque (das Naturschutzgebiet auf dem Berg) wandern zu gehen auf nächste Woche verschoben, denn bei Regen die erdigen Pfade und rutschigen Holzbohlen hochzulaufen stellten wir uns nicht so spannend vor. Außerdem schränkt das Wetter auch die Aussicht massiv ein.
Die Planänderung sah dann vor, dass wir nach Hause gefahren sind, uns etwas passendere Kleidung angezogen haben und noch vier weitere Freunde eingepackt haben und uns auf Richtung Santiago gemacht haben. Auf dem Weg hieß es noch einem kurz ein einem "Cocktail-Drive-Thru" (man muss schon anhalten und reingehen, aber es geht verdammt schnell und ist direkt an dem Freeway) anhalten und etwas flüssige Versorgung besorgen. Vielleicht auch, um unsere Stimmung etwas zu heben, denn der Regen wurde immer stärker, je näher wir unserem Ziel kamen. Aber erst
gab es noch mal ein kleines Mittagessen und eine kurze Diskussion, ob es sich bei dem Nieselregen lohnt, noch zu dem Wasserfall zu gehen. Die Meinungen waren gespalten und so hat sich dann auch die Gruppe gespalten. Mit fünf Mann sind wir dann zu den Cola de Caballo (Schwanz des Pferdes) gefahren. Mit dem Auto ging es etwas den Berg hinauf und die letzten Meter ging es zu Fuß weiter. Leider war der Weg zu und die Gegend um die Wasserfälle nicht mehr so natürlich, wie wir es uns vorher ausgemalt haben. Trotzdem ein schöner Anblick. Zwischendurch gab es noch mal frische Churros zur Stärkung und an den Wasserfällen selber sind wir dann noch mal gut nass geworden (Gischt). Aber gar nicht so nass, wie es sich knapp 10 Minuten herausstellen sollte. Auf dem Weg zurück zum Auto fing es auf einmal viel stärker an zu regnen, sodass wir ziemlich nass geworden sind. Schnell nach Hause, trockene Kleidung angezogen und nach einem Zwischenstopp beim Sushi-Mann ging es dann noch zum Filmabend bei einem Freund.
Samstag, 20. Juni 2015
Wer keine Arbeit hat, der macht sich welche!
Quantität ersetzt nicht immer Qualität aber wie ein berühmter Komiker schon sagte:
"Wenn man nur genug Menschenleben dagegen wirft wird es schon fertig!"
Nun zugegebener Maßen bezog sich dieser Spruch auf die Fertigstellung der Pyramiden und er stellte damit ironisch in Frage wie schlecht die Sklaverei tatsächlich war, hätte man doch viel damit erreicht.
So schlimm ist es hier selbstverständlich nicht, dennoch musste ich unfreiwillig häufig an diesen Spruch denken, seitdem ich in Mexiko angekommen bin.
In Restaurants ist es keine Seltenheit für 2-3 der circa 15 Tische jeweils einen Kellner zu haben.
Auf jeder noch so kleinen Baustelle tummeln sich ohne weitere Probleme 10 Bauarbeiter, die sich interessanter Weise sehr selten im Weg stehen, arbeiten tut nämlich kaum einer.
In Kaufhäusern ist der Weg durch die Parfumabteilung schlimmer als ein Becken hungriger Prianhas und nicht selten reicht der reine Besuch eines Supermarktes aus, um anhand von Probierhäppchen satt zu werden die einem von nimmermüden und zahllosen quirligen Damen und Herren entgegengestreckt werden.
Apropos Supermärkte. Kerstin hat glaube ich schoneinmal über die Wut mit der die Einpacker am Ende der Kassen versuchen möglichst viele Plastiktüten mit möglichst wenig verschiedenen Lebensmitteln zu befüllen berichtet, die Ausmaße die das annehmen kann waren jedoch auch mir nicht bewusst. Abgesehen von dem regelmässigen Anblick von Leuten die Einkaufswagen mit mehr als 10 Tüten befüllt aus Läden schieben, ist die schiere Anzahl der umweltunbewussten Helfer ein Anblick, der mich mehr an Schlachten aus dem Herrn der Ringe erinnert als an gemütliches Einkaufen.
Eine grobe Zählung die in Deutschland locker als Zensus durchgegangen wäre (Gruß an Bambi, hier gäbe es genug Arbeit für dich) brachte mich auf über 20 Angestellte nur im Kassenbereich.
Geöffnet waren übrigens 4 Kassen.
So witzig all das erstmal klingt und für mich meist auch aussieht, so zeigt es doch leider auch das beinahe größte Problem dieses Landes, die Schere zwischen arm und reich die hier schon weitaus größere Ausmaße angenommen hat als bei uns.
Beängstigend zu sehen worauf das hinauslaufen kann...
Robin
P.S.: Übrigens gibt es ein neues Bilderalbum mit meinen hochqualifizierten Kommentaren unter dem Begriff "Santa Lucia und Fundidora" zu bestaunen!
"Wenn man nur genug Menschenleben dagegen wirft wird es schon fertig!"
Nun zugegebener Maßen bezog sich dieser Spruch auf die Fertigstellung der Pyramiden und er stellte damit ironisch in Frage wie schlecht die Sklaverei tatsächlich war, hätte man doch viel damit erreicht.
So schlimm ist es hier selbstverständlich nicht, dennoch musste ich unfreiwillig häufig an diesen Spruch denken, seitdem ich in Mexiko angekommen bin.
In Restaurants ist es keine Seltenheit für 2-3 der circa 15 Tische jeweils einen Kellner zu haben.
Auf jeder noch so kleinen Baustelle tummeln sich ohne weitere Probleme 10 Bauarbeiter, die sich interessanter Weise sehr selten im Weg stehen, arbeiten tut nämlich kaum einer.
In Kaufhäusern ist der Weg durch die Parfumabteilung schlimmer als ein Becken hungriger Prianhas und nicht selten reicht der reine Besuch eines Supermarktes aus, um anhand von Probierhäppchen satt zu werden die einem von nimmermüden und zahllosen quirligen Damen und Herren entgegengestreckt werden.
Apropos Supermärkte. Kerstin hat glaube ich schoneinmal über die Wut mit der die Einpacker am Ende der Kassen versuchen möglichst viele Plastiktüten mit möglichst wenig verschiedenen Lebensmitteln zu befüllen berichtet, die Ausmaße die das annehmen kann waren jedoch auch mir nicht bewusst. Abgesehen von dem regelmässigen Anblick von Leuten die Einkaufswagen mit mehr als 10 Tüten befüllt aus Läden schieben, ist die schiere Anzahl der umweltunbewussten Helfer ein Anblick, der mich mehr an Schlachten aus dem Herrn der Ringe erinnert als an gemütliches Einkaufen.
Eine grobe Zählung die in Deutschland locker als Zensus durchgegangen wäre (Gruß an Bambi, hier gäbe es genug Arbeit für dich) brachte mich auf über 20 Angestellte nur im Kassenbereich.
Geöffnet waren übrigens 4 Kassen.
So witzig all das erstmal klingt und für mich meist auch aussieht, so zeigt es doch leider auch das beinahe größte Problem dieses Landes, die Schere zwischen arm und reich die hier schon weitaus größere Ausmaße angenommen hat als bei uns.
Beängstigend zu sehen worauf das hinauslaufen kann...
Robin
P.S.: Übrigens gibt es ein neues Bilderalbum mit meinen hochqualifizierten Kommentaren unter dem Begriff "Santa Lucia und Fundidora" zu bestaunen!
Mittwoch, 17. Juni 2015
Rekord: 29 in 5 Minuten!
Und ich rede gerade nicht von Crossfit oder sonstigen Herausforderungen. Stolz kann mich diese Zahl trotzdem irgendwie machen, den ich kenne keinen, der so eine Bilanz aufweisen kann.
Wovon ich eigentlich rede? Von Mückenstichen... Ich musste heute morgen ca. 10 Minuten vor Rainbow warteten, da noch keiner da war, außer der Gärtner. Der hat aber keinen Schlüssel und hat in der Zwischenzeit schon mal den halben Vorgarten gewässert. Das hat wahrscheinlich die Mücken angelockt. Innerhalb von wenigen Minuten juckte es mich plötzlich und als ich auf meine Beine runter geschaut habe flogen sie da schon herum. Alles wedeln, schlagen und laufen war da wahrscheinlich schon zu spät. Ich bin zu meiner Rettung noch weg gelaufen, aber konnte schon die Stiche erkennen. Als ich dann reingehen konnte, musste ich mich einfach hinsetzen und nachzählen wie viele das jetzt wirklich waren, der Juckreiz war zu dem Zeitpunkt schon ins Unendliche gestiegen. Ganze 29 Stiche konnte ich markieren. Und während ich hier schreibe habe ich Nummer 30 gefunden.
Als meine Rettung erwies sich dann Robin, der mir den Anti-Mückenstiche-Stift (ein Gerät, das mit Hitze die Proteine des “Gifts“ denaturiert) gebracht hat. Und dank meiner Nummerierung konnte ich diese dann auch alle vollständig “behandeln“.
Dienstag, 16. Juni 2015
Ein Fluss, der kein Fluss ist und ein Park, der nicht immer einer war
Heute nur bis 3 Uhr gearbeitet, juhu! Dann haben wir uns beim Essen überlegt, dass wir den restlichen Nachmittag besser nutzen sollten, da auch das Wetter einigermaßen schön war.
Mit dem Bus ging es bis zur Macroplaza, einem Grünstreifen in der Innenstadt (ähnlich der Calzada hier, aber nicht so schön). An deren nördlichen Ende fängt nämlich Santa Lucia an, ein künstlich angelegter Kanal, der bis in den Parque Fundidora führt (wer sich erinnert, das war dieser Park auf dem Gelände einer alten Stahlfabrik).
Welchen Zweck dieser "Fluss" genau hat, ist etwas fragwürdig. Monterrey ist jetzt nicht so die Touristenhochburg, oder auch sonstigermaßen für Ausflügler bekannt. Die zieht es dann doch eher in die Berge oder die umliegenden kleineren Städte.
Dementsprechend wenig war auch heute dort los, dazu ist auch noch ein Wochentag.
Am Anfang des Kanals befand sich ein großes Becken, mit der ein oder anderen merkwürdigen Kunstinstallation und einem für mich kaum übersetzbaren Text. Wir haben nur ganz kurz überlegt, ob wir auf das Boot warten sollen, dass halbstündlich ablegt und bis in den Park fährt. Die Wartezeit war uns aber zu lang und der Preis zu hoch. Im Endeffekt hat uns das Boot auch nicht mehr eingeholt.
Auf dem Weg in den Park wurde der Kanal an mehreren Stellen durch lustige Wasserspiele, -fälle oder sonstige Dinge gestaltet. Der Gedanke dahinter mag echt gut sein, aber die Mexikaner sind (auch euch ja mittlerweile) bekannt dafür gute Ideen nur mittelmäßig umzusetzten. So waren viele Stellen durch Algen verfärbt, Holzpanele (vermutlich kein Echtholz) standen an den Enden nach oben oder Teile der Anlagen waren schon ausgefallen. Trotzdem mal eine Abwechselung zum Alltag. Der Park selber erinnert doch schon stark an die Industrieparks, wie man sie z.B. auch aus Duisburg kennt. Teile der alten Anlage wurden als dekorative Elemente wieder eingebaut und die Gebäude und Anlagen haben einen neuen Zweck bekommen. So gibt es neben einem staatlichen Kino, einer Veranstaltungshalle, mehreren Museen und Restaurants auch eine Eishalle.
Wir sind gerade zur richtigen Zeit gekommen, als die Aussichtsplattform auf einem der Hochöfen für die Abendbegehung geöffnet wurde (zuvor hätte man den Eintritt für das Museum mitbezahlen müssen). Von dort oben hatten wir dann (schon wieder) eine schöne Aussicht über Monterrey, diesmal von etwas weiter nord-östlich.
Nach dem Abstieg (eher einer Abfahrt, man konnte nur mit einem Aufzug nach oben, der übrigens nicht ganz so vertrauenserweckend hoch und runter ruckelte) haben wir uns dann noch ein wenig weiter umgeschaut, aber sind dann relativ schnell zum Ausgang zurück, da es angefangen hatte zu regnen.
Mit dem Bus ging es auch wieder zurück nach Hause, aber nicht ohne noch eine weitere lustige Gegebenheit.
Während wir schon im Bus saßen, stieg ein Mann mit einem Buch in der Hand ein. Als er bezahlte konnten wir schon die Deutschlandflagge auf dem Cover sehen und als er sich direkt vor uns setzte, bestätigte sich, das es ein Buch zum "Lernen und Verbessern der deutschen Sprache" war. Aus Spaß haben wir dann sehr deutliches und etwas langsameres Deutsch gesprochen. Es dauerte dann auch nur ein paar Haltestellen, bis uns der Mann angesprochen hat. Und von da an machte er keine Pause mehr. Sein Deutsch war für einen Erwachsenen, der es erst spät gelernt hat, ziemlich gut. Anscheinend war er auch glücklich, seine Kenntnisse endlich mal in die Tat umsetzten zu können. Wir hatten kaum eine Chance auch selber was zu erzählen und haben so eine Menge über seine Arbeit, die Bewohner Monterrey und die spanische Köngisfamile (den Part haben wir selber nicht so ganz verstanden, also warum er das jetzt erzählt hat) gelernt.
Da wir dann auch erst um kurz vor acht zu Hause waren, ging es heute nicht mehr zu Crossfit sondern direkt in die Küche (Hunger war angesagt) und dann Game of Thrones gucken.
Auf dem Weg in den Park wurde der Kanal an mehreren Stellen durch lustige Wasserspiele, -fälle oder sonstige Dinge gestaltet. Der Gedanke dahinter mag echt gut sein, aber die Mexikaner sind (auch euch ja mittlerweile) bekannt dafür gute Ideen nur mittelmäßig umzusetzten. So waren viele Stellen durch Algen verfärbt, Holzpanele (vermutlich kein Echtholz) standen an den Enden nach oben oder Teile der Anlagen waren schon ausgefallen. Trotzdem mal eine Abwechselung zum Alltag. Der Park selber erinnert doch schon stark an die Industrieparks, wie man sie z.B. auch aus Duisburg kennt. Teile der alten Anlage wurden als dekorative Elemente wieder eingebaut und die Gebäude und Anlagen haben einen neuen Zweck bekommen. So gibt es neben einem staatlichen Kino, einer Veranstaltungshalle, mehreren Museen und Restaurants auch eine Eishalle.
Wir sind gerade zur richtigen Zeit gekommen, als die Aussichtsplattform auf einem der Hochöfen für die Abendbegehung geöffnet wurde (zuvor hätte man den Eintritt für das Museum mitbezahlen müssen). Von dort oben hatten wir dann (schon wieder) eine schöne Aussicht über Monterrey, diesmal von etwas weiter nord-östlich.
Nach dem Abstieg (eher einer Abfahrt, man konnte nur mit einem Aufzug nach oben, der übrigens nicht ganz so vertrauenserweckend hoch und runter ruckelte) haben wir uns dann noch ein wenig weiter umgeschaut, aber sind dann relativ schnell zum Ausgang zurück, da es angefangen hatte zu regnen.
Mit dem Bus ging es auch wieder zurück nach Hause, aber nicht ohne noch eine weitere lustige Gegebenheit.
Während wir schon im Bus saßen, stieg ein Mann mit einem Buch in der Hand ein. Als er bezahlte konnten wir schon die Deutschlandflagge auf dem Cover sehen und als er sich direkt vor uns setzte, bestätigte sich, das es ein Buch zum "Lernen und Verbessern der deutschen Sprache" war. Aus Spaß haben wir dann sehr deutliches und etwas langsameres Deutsch gesprochen. Es dauerte dann auch nur ein paar Haltestellen, bis uns der Mann angesprochen hat. Und von da an machte er keine Pause mehr. Sein Deutsch war für einen Erwachsenen, der es erst spät gelernt hat, ziemlich gut. Anscheinend war er auch glücklich, seine Kenntnisse endlich mal in die Tat umsetzten zu können. Wir hatten kaum eine Chance auch selber was zu erzählen und haben so eine Menge über seine Arbeit, die Bewohner Monterrey und die spanische Köngisfamile (den Part haben wir selber nicht so ganz verstanden, also warum er das jetzt erzählt hat) gelernt.
Da wir dann auch erst um kurz vor acht zu Hause waren, ging es heute nicht mehr zu Crossfit sondern direkt in die Küche (Hunger war angesagt) und dann Game of Thrones gucken.
Sonntag, 14. Juni 2015
Heute morgen mit so einer Fahne aufgewacht...
Lange vorgenommen, heute endlich geschafft:
Nach ausgiebigem Frühstück und Skype Gespräch ging es gegen Mittag auf in luftige Höhen. Nach kurzer Autofahrt, kurzem aber heftigen Fußmarsch und heftigem Gefluche über vergessenen Sonnenschutz (glücklicherweise ohne weitere Folgen wie sich im Nachhinein herausstellte) standen wir unter Mexikos zweitgrößter Fahne.
Mit den Ausmaßen eines viertel Fussballfeldes und dem Anmut einer bemalten italienischen Flagge thronte sie über uns. Und war tatsächlich mächtig beeindruckend. (Schätzungen wie hoch alleine die Fahnenstange ist werden in den Kommentaren gerne noch angenommen!)
Ebenso wie die Rundumsicht auf Monterrey. Dass die Stadt groß ist haben wir ja bereits beide nun schonmal verlauten lassen, aber nichts desto trotz ist man jedes mal wieder überrascht wenn man sich drehen kann wie man möchte und noch immer Stadt bis zum Horizont erblickt. Oder halt einen Berg. Einen der vielen Berge.
Der Ausblick über diese Stadt ist ungefähr so aufschlussreich wie er irreführend ist. Man glaubt vieles zu erkennen, man sieht Krankenhäuser, Parkhäuser und Einkaufszentren, Villen und Hochhäuser, Parks und Friedhöfe, Kinos und Baustellen. Man erkennt einen nicht sehr durchdachten Versuch eine Stadtbahn und einen Fluss im Stadtbild unterzubringen, Armut gleichermaßen wie Reichtum. Berge, die einigen wenigen Bewohnern viel Geld und den meisten nur viel Arbeiten gebracht haben und dem Wachstum der Stadt zwar räumliche Grenzen geben aber eben so auch den Bedarf an neuem Zement decken.
Gleichzeitig wird der Blick von einigen dieser Berge verdeckt, sodass einige Stadtteile garnicht zu sehen sind, ebenso wie einige in weiter Ferne nur noch schemenhaft zu erkennen sind und sowieso verschwimmen Details in der Aufsicht.
Es ist eine sehr interessante Mischung auf die man schaut, die man eigentlich auch genau so kennenlernt wenn man hier lebt und die einen trotzdem immer wieder Überrascht.
Um noch ein bisschen mehr dieser Mischung kennen zu lernen haben wir uns dann auch heute Nachmittag noch einmal aufgemacht, um mit Freunden einen "Designmarkt" zu besuchen, der nicht allzu weit von uns entfernt, mehrfach jährlich stattfindet. Kerstin war bereits zum wiederholten Male da und hat, glaube ich auch schon einmal darüber berichtet weshalb ich mich hier nun kurz fasse.
Quasi im Innenhof von vier sehr schönen Wohnungshäusern in einem Neubaugebiet preisen Designer und Kreative ihre Waren an. Von sehr schön und originell bis hin zu "Ist-cool-weil-ich-hipper-Designer-bin" ist quasi alles dabei und es macht Spaß durch die Reihen zu laufen, Leute zu gucken und sich ein wenig den kulinarischen Verlockungen zu ergeben. Das ein oder andere Craft Beer wurde in der Gruppe geteilt, für die Pflanzenfresser gab es einen vegetarischen Burger (zugegebenerweise sehr lecker), für mich ein Sandwich mit Pulled Pork (sau lecker).
Da das alles aber doch auf sehr überschaubaren Boden stattfindet ging es auch bald schon wieder nach Hause, wo noch ein wenig die Gesellschaft genossen wurde, bis sich alle zufrieden in ihre Zimmer und Wohnungen verzogen haben und zum Teil sogar schon schlummern während Bettnachbarn noch wichtige Blogposts verfassen...
Robin
Nach ausgiebigem Frühstück und Skype Gespräch ging es gegen Mittag auf in luftige Höhen. Nach kurzer Autofahrt, kurzem aber heftigen Fußmarsch und heftigem Gefluche über vergessenen Sonnenschutz (glücklicherweise ohne weitere Folgen wie sich im Nachhinein herausstellte) standen wir unter Mexikos zweitgrößter Fahne.
Mit den Ausmaßen eines viertel Fussballfeldes und dem Anmut einer bemalten italienischen Flagge thronte sie über uns. Und war tatsächlich mächtig beeindruckend. (Schätzungen wie hoch alleine die Fahnenstange ist werden in den Kommentaren gerne noch angenommen!)
Ebenso wie die Rundumsicht auf Monterrey. Dass die Stadt groß ist haben wir ja bereits beide nun schonmal verlauten lassen, aber nichts desto trotz ist man jedes mal wieder überrascht wenn man sich drehen kann wie man möchte und noch immer Stadt bis zum Horizont erblickt. Oder halt einen Berg. Einen der vielen Berge.
Der Ausblick über diese Stadt ist ungefähr so aufschlussreich wie er irreführend ist. Man glaubt vieles zu erkennen, man sieht Krankenhäuser, Parkhäuser und Einkaufszentren, Villen und Hochhäuser, Parks und Friedhöfe, Kinos und Baustellen. Man erkennt einen nicht sehr durchdachten Versuch eine Stadtbahn und einen Fluss im Stadtbild unterzubringen, Armut gleichermaßen wie Reichtum. Berge, die einigen wenigen Bewohnern viel Geld und den meisten nur viel Arbeiten gebracht haben und dem Wachstum der Stadt zwar räumliche Grenzen geben aber eben so auch den Bedarf an neuem Zement decken.
Gleichzeitig wird der Blick von einigen dieser Berge verdeckt, sodass einige Stadtteile garnicht zu sehen sind, ebenso wie einige in weiter Ferne nur noch schemenhaft zu erkennen sind und sowieso verschwimmen Details in der Aufsicht.
Es ist eine sehr interessante Mischung auf die man schaut, die man eigentlich auch genau so kennenlernt wenn man hier lebt und die einen trotzdem immer wieder Überrascht.
Um noch ein bisschen mehr dieser Mischung kennen zu lernen haben wir uns dann auch heute Nachmittag noch einmal aufgemacht, um mit Freunden einen "Designmarkt" zu besuchen, der nicht allzu weit von uns entfernt, mehrfach jährlich stattfindet. Kerstin war bereits zum wiederholten Male da und hat, glaube ich auch schon einmal darüber berichtet weshalb ich mich hier nun kurz fasse.
Quasi im Innenhof von vier sehr schönen Wohnungshäusern in einem Neubaugebiet preisen Designer und Kreative ihre Waren an. Von sehr schön und originell bis hin zu "Ist-cool-weil-ich-hipper-Designer-bin" ist quasi alles dabei und es macht Spaß durch die Reihen zu laufen, Leute zu gucken und sich ein wenig den kulinarischen Verlockungen zu ergeben. Das ein oder andere Craft Beer wurde in der Gruppe geteilt, für die Pflanzenfresser gab es einen vegetarischen Burger (zugegebenerweise sehr lecker), für mich ein Sandwich mit Pulled Pork (sau lecker).
Da das alles aber doch auf sehr überschaubaren Boden stattfindet ging es auch bald schon wieder nach Hause, wo noch ein wenig die Gesellschaft genossen wurde, bis sich alle zufrieden in ihre Zimmer und Wohnungen verzogen haben und zum Teil sogar schon schlummern während Bettnachbarn noch wichtige Blogposts verfassen...
Robin
Freitag, 12. Juni 2015
Ein nicht ganz so effektives Belohnungssystem
Ein ganz normaler Freitag eigentlich. Aufstehen, Frühstück, ein bisschen im Internet schauen was es so neues auf sämtlichen Platformen gibt und mental auf den Tag vorbereiten. Zum Glück geht es die letzten Wochen eigentlich immer nur noch um 10 Uhr los mit dem Arbeiten. Da kann man die Stunde morgens (ich stehe immer um 7.30 auf, mache mich fertig und esse bis 8.30) nutzen, um noch mal etwas vorzubereiten oder andere Dinge zu erledigen.
Bis Mittags in Rainbow, kurze Pause zuhause was essen, nochmal nach Rainbow, zwischen den "Unterrichtsstunden" noch ein Mitarbeiter-Meeting.
Von da aus geht es fast ohne Umwege (umziehen gehe ich mich dann doch noch) nach Crossfit, damit wir da möglichst schnell fertig werden und noch den Freitag Abend nutzen können.
Denn wir mussten noch einige Dinge im kleinen Supermarkt neben kaufen, die wir entweder beim Wocheneinkauf vergessen haben (Käse), beim Einräumen in den Kühlschrank zerdeppert haben (Salsa), die zu schwer sind den langen Weg zu transportieren (Waschmittel) oder nur für kurze Zeitsräume kaufen können (Avocado).
Die Einkäufe wurden nur schnell abgestellt, dann ging es ins YamaTo, dem (äußerst leckeren) Japaner in der Nachbarschaft. Quasi als Belohnung für die guten Werte beim gestrigen Treffen mit meiner Ernährungsberaterin.
Zuhause gabs dann auch noch mit Käse überbackene Nachos mit Salsa (haha, gut das wir die gekauft haben, leider sind die Nachos mitsamt Käse auch irgendwie im Einkaufskorb gelandet).
Irgendwie eher kontraproduktiv, wenn man meine normalen Mahlzeiten kennt. Hier übrigens mal ein Beispiel von einem Tag, an dem ich meinen (seit gestern geltenden) Plan durchgehalten hätte:
Frühstück: eine Scheibe Vollkornbrot mit 1/4 Avocado und Rührei (1 Vollei, 4 Eiweiß), ein schwarzen Kaffe und ein grüner Smoothie (Gemüse-Frucht-Mix aus der Kühlung, ich bin faul) mit Chia-Samen.
Snack: ein grichischer Joghurt und eine Tasse Erdbeeren
Mittag: 1/2 Tasse Reis mit Gemüsepfanne
Pre-Workout: Protein-Shake als Smoothie mit gefrorenen Beeren und 10 Mandeln
Post-Workout: ein Apfel
Abendessen: Salat mit Panela-Käse (fettarme Mischung aus Feta und Mozarella)
Late-Night-Snack: Baby-Möhren.
Je nach dem, wie man sich anstellt, ist das ne Menge Essen (kommt immer auf den Anteil des Gemüses drauf an, davon darf ich soviel essen wie ich will). Am eingeschränktesten bin ich einfach bei den Kohlenhydraten, die sind nämlich im Moment so gut wie gar nicht mehr in meinem Plan enthalten. Im Gegensatz übrigens zu Robin, aber der kann euch morgen vielleicht einfach mal seinen Plan aufschreiben und dann könnt ihr sehen, was wir hier für einen Spagat hinkriegen, damit wir nicht doppelt und dreifach kochen müssen, aber trotzdem beide ihren Plan einhalten können.
Bis Mittags in Rainbow, kurze Pause zuhause was essen, nochmal nach Rainbow, zwischen den "Unterrichtsstunden" noch ein Mitarbeiter-Meeting.
Von da aus geht es fast ohne Umwege (umziehen gehe ich mich dann doch noch) nach Crossfit, damit wir da möglichst schnell fertig werden und noch den Freitag Abend nutzen können.
Denn wir mussten noch einige Dinge im kleinen Supermarkt neben kaufen, die wir entweder beim Wocheneinkauf vergessen haben (Käse), beim Einräumen in den Kühlschrank zerdeppert haben (Salsa), die zu schwer sind den langen Weg zu transportieren (Waschmittel) oder nur für kurze Zeitsräume kaufen können (Avocado).
Die Einkäufe wurden nur schnell abgestellt, dann ging es ins YamaTo, dem (äußerst leckeren) Japaner in der Nachbarschaft. Quasi als Belohnung für die guten Werte beim gestrigen Treffen mit meiner Ernährungsberaterin.
Zuhause gabs dann auch noch mit Käse überbackene Nachos mit Salsa (haha, gut das wir die gekauft haben, leider sind die Nachos mitsamt Käse auch irgendwie im Einkaufskorb gelandet).
Irgendwie eher kontraproduktiv, wenn man meine normalen Mahlzeiten kennt. Hier übrigens mal ein Beispiel von einem Tag, an dem ich meinen (seit gestern geltenden) Plan durchgehalten hätte:
Frühstück: eine Scheibe Vollkornbrot mit 1/4 Avocado und Rührei (1 Vollei, 4 Eiweiß), ein schwarzen Kaffe und ein grüner Smoothie (Gemüse-Frucht-Mix aus der Kühlung, ich bin faul) mit Chia-Samen.
Snack: ein grichischer Joghurt und eine Tasse Erdbeeren
Mittag: 1/2 Tasse Reis mit Gemüsepfanne
Pre-Workout: Protein-Shake als Smoothie mit gefrorenen Beeren und 10 Mandeln
Post-Workout: ein Apfel
Abendessen: Salat mit Panela-Käse (fettarme Mischung aus Feta und Mozarella)
Late-Night-Snack: Baby-Möhren.
Je nach dem, wie man sich anstellt, ist das ne Menge Essen (kommt immer auf den Anteil des Gemüses drauf an, davon darf ich soviel essen wie ich will). Am eingeschränktesten bin ich einfach bei den Kohlenhydraten, die sind nämlich im Moment so gut wie gar nicht mehr in meinem Plan enthalten. Im Gegensatz übrigens zu Robin, aber der kann euch morgen vielleicht einfach mal seinen Plan aufschreiben und dann könnt ihr sehen, was wir hier für einen Spagat hinkriegen, damit wir nicht doppelt und dreifach kochen müssen, aber trotzdem beide ihren Plan einhalten können.
Donnerstag, 11. Juni 2015
Guten Morgen, nein Mittag, nein doch schon Abend ... ach guten Tag
Ihr arbeitet alle nur bis 11 Uhr, höchstens.
Um 13 Uhr läuft die Tagesschau.
NBA läuft zur Primetime und Fussball in der Mittagspause.
Um 17 Uhr fangen Geburtstage an.
Um 24 Uhr stehen manche von euch auf.
Ich schlafe mindestens bis 16 Uhr.
Kerstin kommt manchmal erst um 23 Uhr von der Arbeit wieder.
Zwischen 0 und 1 Uhr Nachts trainieren wir am liebsten.
Um 7 Uhr gehen wir meist schlafen.
Gegen 3 fangen die Topspiele der mexikanischen Fussball Liga an.
So um 10 kommen wir vom Feiern nach Hause.
Und jetzt sag noch einer Tageszeiten sind einfach. Sind die nämlich garnicht. Vorallem wenn 9000km zwischen den Zeiten liegen. Das verwirrt mich immer noch, auch nach nun schon 6 Wochen hier.
Eine einfache Verabredung zum skypen erfordet erweiterte Kenntnisse des Sternenhimmels oder einfach ein App das mehere Zeitzonen darstellen kann. Und trotzdem ist es manchmal noch kompliziert genug, euch nicht mitten in der Nacht aus dem Bett zu klingeln oder von euch am morgen unsanft geweckt zu werden.
Aber nicht nur stört es bei ungenauer Terminierung unsere Schlafzyklen, sondern es bringt auch eine weitere Form der Distanz.
Wenn es gegen Abend hier ruhiger wird, seit ihr am schlafen. wenn man den Tag über ein wenig Zeit hat, seit ihr beschäftigt. Das führt dann, trotz modernster Technik doch immer wieder zu einer Isolation von zu Hause, die nur durch die örtliche Trennung nicht entstehen würde.
Das ist manchmal witzig, gelegntlich interessant, häufig aber auch einfach ein bisschen traurig.
Ich verstehe nun um so mehr das Kerstin hier manchmal von einer gewissen Einsamkeit gesprochen hat. Denn egal wieviele nette, interessante, witzige, intelligente Leute aus aller Welt hier zusammen kommen und einen tollen Freundeskreis bilden, man vermisst seine eigenen Pappenheimer und merkt: es ist einfach nicht das Gleiche!
So oder so zeigt es einem was man vermisst und warum man sich doch auch manchmal ein bisschen auf Deutschland und seine Einwohner freut.
Robin
P.S. Heute mache ich die Monate zweistellig. Nun sind es bereits 10 Monate, die ich hier bin. So langsam mache ich mir immer häufiger Gedanken wie und wann ich endgültig zurück komme,. ob ich Deutschland erstmal nur besuchen komme und wie es vor allem danach weiter gehen soll.
Mexiko gefällt mir sehr, aber nach all den Erfahrungen, die ich bereits gemacht habe, bin ich mir sicher, dass ich auf jeden Fall irgendwann wieder nach Hause will.
Übrigens vermisse ich euch dazu auch noch ganz schön. Alle.
Kerstin
Um 13 Uhr läuft die Tagesschau.
NBA läuft zur Primetime und Fussball in der Mittagspause.
Um 17 Uhr fangen Geburtstage an.
Um 24 Uhr stehen manche von euch auf.
Ich schlafe mindestens bis 16 Uhr.
Kerstin kommt manchmal erst um 23 Uhr von der Arbeit wieder.
Zwischen 0 und 1 Uhr Nachts trainieren wir am liebsten.
Um 7 Uhr gehen wir meist schlafen.
Gegen 3 fangen die Topspiele der mexikanischen Fussball Liga an.
So um 10 kommen wir vom Feiern nach Hause.
Und jetzt sag noch einer Tageszeiten sind einfach. Sind die nämlich garnicht. Vorallem wenn 9000km zwischen den Zeiten liegen. Das verwirrt mich immer noch, auch nach nun schon 6 Wochen hier.
Eine einfache Verabredung zum skypen erfordet erweiterte Kenntnisse des Sternenhimmels oder einfach ein App das mehere Zeitzonen darstellen kann. Und trotzdem ist es manchmal noch kompliziert genug, euch nicht mitten in der Nacht aus dem Bett zu klingeln oder von euch am morgen unsanft geweckt zu werden.
Aber nicht nur stört es bei ungenauer Terminierung unsere Schlafzyklen, sondern es bringt auch eine weitere Form der Distanz.
Wenn es gegen Abend hier ruhiger wird, seit ihr am schlafen. wenn man den Tag über ein wenig Zeit hat, seit ihr beschäftigt. Das führt dann, trotz modernster Technik doch immer wieder zu einer Isolation von zu Hause, die nur durch die örtliche Trennung nicht entstehen würde.
Das ist manchmal witzig, gelegntlich interessant, häufig aber auch einfach ein bisschen traurig.
Ich verstehe nun um so mehr das Kerstin hier manchmal von einer gewissen Einsamkeit gesprochen hat. Denn egal wieviele nette, interessante, witzige, intelligente Leute aus aller Welt hier zusammen kommen und einen tollen Freundeskreis bilden, man vermisst seine eigenen Pappenheimer und merkt: es ist einfach nicht das Gleiche!
So oder so zeigt es einem was man vermisst und warum man sich doch auch manchmal ein bisschen auf Deutschland und seine Einwohner freut.
Robin
P.S. Heute mache ich die Monate zweistellig. Nun sind es bereits 10 Monate, die ich hier bin. So langsam mache ich mir immer häufiger Gedanken wie und wann ich endgültig zurück komme,. ob ich Deutschland erstmal nur besuchen komme und wie es vor allem danach weiter gehen soll.
Mexiko gefällt mir sehr, aber nach all den Erfahrungen, die ich bereits gemacht habe, bin ich mir sicher, dass ich auf jeden Fall irgendwann wieder nach Hause will.
Übrigens vermisse ich euch dazu auch noch ganz schön. Alle.
Kerstin
Mittwoch, 10. Juni 2015
Wie es die Hunde von den Dächern schreien....
So oder so ähnlich scheint hier das Motto eines jeden Wahlkampfes zu sein.
Es kommt mehr darauf an, wer den größeren und lauteren Truck besitzt, mit dem man möglichst viele Anhänger von Nachbarschaft A zu Nachbarschaft B transportieren kann, um dort dann Straßenfest ähnliche Zustände auszurufen und ahnungslose Anwohner mit Tüten zu bewerfen, als wirklich Inhalt nahe zu bringen.
Das ist aber ein anderes Thema und sollte heute garnicht behandelt werden.
Ich wollte eigentlich auf die Hunde zu sprechen kommen.
Die stehen nämlich wirklich auf den Dächern und schreien. Eigentlich um Einbrecher zu verjagen. Manchmal aber eben auch um auf eben jene lauten Politker aufmerksam zu machen bzw. auf deren übergewichtige Helferinnen.
Aber nicht nur da stehen sie. Sie stehen auch viel auf den Straßen wo hier, je nach Gegend, doch einige leben.
Oder sie laufen gelegentlich auch. Meistens aber nur Sonntags und nur auf Wegen, auf der Herrchen und /oder Frauchen von möglichst vielen gesehen wird.
Oder sie laufen Sonntags, weil Tierhandlungen und Heime an jenem Tag die viel zu kleinen Käfige der verstörten Tiere aus ihren Verschlägen holen, an den Straßenrand stellen und für einen Spaziergang anbieten, in der Hoffnung der Besitzer auf Zeit kann sich anschließend nicht vom neuen Freund trennen und lässt zum Tausch ein paar Pesos da.
Alles in allem kann man hier doch sehr oft von einem "Hundeleben" sprechen, was mir dann doch immer wieder in der Seele weh tut.
Eine der nicht ganz so schönen Seiten des sonst meißt sehr sonnigen Lebens in Mexiko.
Robin
Es kommt mehr darauf an, wer den größeren und lauteren Truck besitzt, mit dem man möglichst viele Anhänger von Nachbarschaft A zu Nachbarschaft B transportieren kann, um dort dann Straßenfest ähnliche Zustände auszurufen und ahnungslose Anwohner mit Tüten zu bewerfen, als wirklich Inhalt nahe zu bringen.
Das ist aber ein anderes Thema und sollte heute garnicht behandelt werden.
Ich wollte eigentlich auf die Hunde zu sprechen kommen.
Die stehen nämlich wirklich auf den Dächern und schreien. Eigentlich um Einbrecher zu verjagen. Manchmal aber eben auch um auf eben jene lauten Politker aufmerksam zu machen bzw. auf deren übergewichtige Helferinnen.
Aber nicht nur da stehen sie. Sie stehen auch viel auf den Straßen wo hier, je nach Gegend, doch einige leben.
Oder sie laufen gelegentlich auch. Meistens aber nur Sonntags und nur auf Wegen, auf der Herrchen und /oder Frauchen von möglichst vielen gesehen wird.
Oder sie laufen Sonntags, weil Tierhandlungen und Heime an jenem Tag die viel zu kleinen Käfige der verstörten Tiere aus ihren Verschlägen holen, an den Straßenrand stellen und für einen Spaziergang anbieten, in der Hoffnung der Besitzer auf Zeit kann sich anschließend nicht vom neuen Freund trennen und lässt zum Tausch ein paar Pesos da.
Alles in allem kann man hier doch sehr oft von einem "Hundeleben" sprechen, was mir dann doch immer wieder in der Seele weh tut.
Eine der nicht ganz so schönen Seiten des sonst meißt sehr sonnigen Lebens in Mexiko.
Robin
Dienstag, 9. Juni 2015
Die Versuchung wird groß
Ich weiß nicht, ob ich es schon mal geschrieben habe oder ob ihr euch wenn dann daran erinnert. Aber in dem Ecklokal in unserem Haus war bis vor kurzem ein Kostümgeschäft untergebracht. Vor allem zu Halloween natürlich super praktisch und auch nicht nur die billigen Karstadt-Kostüme. Es gab passendes Makeup, Perücken und anders Zubehör. Dieser Laden ist aber jetzt auf die andere Straßenseite umgezogen und ich hatte schon fast damit gerechnet, das der Laden jetzt erst mal leer stehen bleibt. Aber irgendwie hat sich doch von Anfang an immer ein bisschen was verändert, was natürlich die Neugier geschürrt hat.
Eines Tages verschwand eine Wand, dann die Säulen, dann war neuer Boden gelegt, irgendwie waren sowieso immer über zehn Männer am arbeiten (für mich nicht ersichtlich an was, meistens haben sie Löcher in Wände gekloppt, mit dem Hammer natürlich).
Irgendwann kamen dann neue Wände (für mich an der gleichen Stelle wie die alten) und eine Art Tresen und ein großes Loch wurde in die Hauswand gekloppt. Heute morgen wurde dieses dann wieder so verspachtelt, dass man erkennen kann, dass es eine Tür ergibt (führt übrigens von außen hinter die neue Wand).
Plötzlich hingen auch zwei Plakate in den Schaufenstern, die verkünden, dass hier ein neues Restaurant entsteht (die neue Tür könnte also vielleicht in die Küche führen?) und dass neue Mitarbeiter gesucht werden.
In den letzten Tagen wurde die Hauswand dann noch einmal mächtig malträtiert und es entstanden zwei weitere "Schaufenster" an der Hausecke.
So langsam kann man erkennen, dass es ein Restaurant wird, aber ich vermute, bis zur Eröffnung werden noch Monate vergehen (ich konnte es ja schon bei einem weiteren Restaurant auf unserer Straße beobachten, das zwei Monate lang fertig aussah, aber nicht war).
Aber wenn, wenn dann wirklich direkt in unserem Haus (und nicht wie jetzt auf der anderen Straßenseite) ein Restaurant sein sollte, glaube ich wird es noch schwieriger dieser Versuchung tagtäglich zu wiederstehen.
Es bleibt spannend, vielleicht bin ich ja selber eher hier weg als das das Restaurant eröffnet. Aber wenn nicht, werdet ihr bestimmt noch davon von mir hören.
Eines Tages verschwand eine Wand, dann die Säulen, dann war neuer Boden gelegt, irgendwie waren sowieso immer über zehn Männer am arbeiten (für mich nicht ersichtlich an was, meistens haben sie Löcher in Wände gekloppt, mit dem Hammer natürlich).
Irgendwann kamen dann neue Wände (für mich an der gleichen Stelle wie die alten) und eine Art Tresen und ein großes Loch wurde in die Hauswand gekloppt. Heute morgen wurde dieses dann wieder so verspachtelt, dass man erkennen kann, dass es eine Tür ergibt (führt übrigens von außen hinter die neue Wand).
Plötzlich hingen auch zwei Plakate in den Schaufenstern, die verkünden, dass hier ein neues Restaurant entsteht (die neue Tür könnte also vielleicht in die Küche führen?) und dass neue Mitarbeiter gesucht werden.
In den letzten Tagen wurde die Hauswand dann noch einmal mächtig malträtiert und es entstanden zwei weitere "Schaufenster" an der Hausecke.
So langsam kann man erkennen, dass es ein Restaurant wird, aber ich vermute, bis zur Eröffnung werden noch Monate vergehen (ich konnte es ja schon bei einem weiteren Restaurant auf unserer Straße beobachten, das zwei Monate lang fertig aussah, aber nicht war).
Aber wenn, wenn dann wirklich direkt in unserem Haus (und nicht wie jetzt auf der anderen Straßenseite) ein Restaurant sein sollte, glaube ich wird es noch schwieriger dieser Versuchung tagtäglich zu wiederstehen.
Es bleibt spannend, vielleicht bin ich ja selber eher hier weg als das das Restaurant eröffnet. Aber wenn nicht, werdet ihr bestimmt noch davon von mir hören.
Montag, 8. Juni 2015
Infiziert
Dass es bei mir schon zu spät ist, habe ich schon vor längerem bemerkt. Aber nun ist auch Robin von Mexiko infiziert worden.
Woran sich das bemerkbar macht? Nun zu einem daran, dass vor fast jedem Essen erstmal die Salsa-Sammlung auf dem Tisch drapiert wird. Es gibt einfach fast nichts, was man mit Salsa noch leckerer machen kann. Und da die Auswahl so groß ist und wir am liebsten alles probieren wollen, haben wir immer so drei bis vier im Haus.
Nächstes Zeichen: einmal die Woche werden Quesedillas verlangt. Hier muss ich wohl kaum erwähnen, dass da auch ordentlich Salsa drauf kommt.
Sonntag, 7. Juni 2015
Ausflug in die hiesige Tierwelt
Am Freitag waren wir auf einer Geburtstagsparty von einem Vater eines Kindes in Rainbow. Zuerst muss ich sagen, dass diese Party wieder in dem schon mal besagten Haus (Haus? eher Villa) in den Bergen war und die Location an sich schon Grund genug ist dahin zu gehen. Die Party an sich war aber auch nicht schlecht. Live-Band, zwei Bildschirme mit Musikvideos, Lichteranlage (über die ganze Fläche verteilte Strahler), eine kleine Cocktail-Bar und ne Menge Leute.
Das eigentliche Highlight aber war etwas kleiner und doch ziemlich groß. Zu späterer Stunde kamen immer mehr Männer ganz aufgekratzt aus dem Toilettengebäude. Nachdem auch Robin darin war wussten wir warum. Nicht ganz unscheinbar saß unter der Decke eine Spinne. Aber nicht so eine In-Deutschland-brech-ich-in-Panik-aus-Hausspinne, nein eine Sowas-habe-ich-in-freier-Wildbahn-noch-nie-gesehen-Spinne. Ich war auch echt froh das Vieh nur von der Tür aus gesehen zu haben, denn klein ist was anderes. Auf die Spinne angesprochen reagierten die lokalen Männer aber eher mit "ach, die geht noch, ist nicht besonders groß und ist ja auch keine Tarantula". Bitte was? Tarantula? Sowas habt ihr hier und ich weiß nichts davon?
Ich bin echt froh, dass mir bis jetzt weitere Begegnungen mit der achtbeinigen Tierwelt ersparrt blieben. Liegt wahrscheinlich auch viel daran, dass ich in der Stadt wohne und nicht am Stadtrand oder in den Bergen. Trotzdem bin ich neugierig, was die Mexikaner dann als große Spinnen beschreiben würden.
Direkt danach lief us eine nicht gerade unbeachtenswert große, quitschgrüne Heuschrecke (Heupferdchen) über den Weg.
Das ganze führte zu einer längeren Unterhaltung über die verschiedenen Tiere, die hier besonders groß oder unangenehm auffallen. Da sind den "Einheimischen" direkt auch die Ratten eingefallen, die es hier wohl auch in etwas größer geben soll. Zum Glück sind mir diese bis jetzt auch noch nicht begegnet. Die einzigen Ratten die ich bis jetzt gesehen habe, hatten die gleiche Größe wie die Verwandtschaft in Deutschland. Die beschriebenen anderen lassen sich denke ich eher mit Bisamratten vergleichen.
Und dann ist uns auf dem Rückweg auch noch ein Opossum begegnet, das meinte direkt vor uns auf der Straße spazieren zu gehen. Kein besonders hübsches Exemplar, dem man ansah, dass es in der Stadt lebt. Kaum noch Haare und auch ansonsten nicht in allerbester Verfassung. Leider hat es sich bevor wir ein Foto machen konnten in einem Busch versteckt.
Das eigentliche Highlight aber war etwas kleiner und doch ziemlich groß. Zu späterer Stunde kamen immer mehr Männer ganz aufgekratzt aus dem Toilettengebäude. Nachdem auch Robin darin war wussten wir warum. Nicht ganz unscheinbar saß unter der Decke eine Spinne. Aber nicht so eine In-Deutschland-brech-ich-in-Panik-aus-Hausspinne, nein eine Sowas-habe-ich-in-freier-Wildbahn-noch-nie-gesehen-Spinne. Ich war auch echt froh das Vieh nur von der Tür aus gesehen zu haben, denn klein ist was anderes. Auf die Spinne angesprochen reagierten die lokalen Männer aber eher mit "ach, die geht noch, ist nicht besonders groß und ist ja auch keine Tarantula". Bitte was? Tarantula? Sowas habt ihr hier und ich weiß nichts davon?
Ich bin echt froh, dass mir bis jetzt weitere Begegnungen mit der achtbeinigen Tierwelt ersparrt blieben. Liegt wahrscheinlich auch viel daran, dass ich in der Stadt wohne und nicht am Stadtrand oder in den Bergen. Trotzdem bin ich neugierig, was die Mexikaner dann als große Spinnen beschreiben würden.
Direkt danach lief us eine nicht gerade unbeachtenswert große, quitschgrüne Heuschrecke (Heupferdchen) über den Weg.
Das ganze führte zu einer längeren Unterhaltung über die verschiedenen Tiere, die hier besonders groß oder unangenehm auffallen. Da sind den "Einheimischen" direkt auch die Ratten eingefallen, die es hier wohl auch in etwas größer geben soll. Zum Glück sind mir diese bis jetzt auch noch nicht begegnet. Die einzigen Ratten die ich bis jetzt gesehen habe, hatten die gleiche Größe wie die Verwandtschaft in Deutschland. Die beschriebenen anderen lassen sich denke ich eher mit Bisamratten vergleichen.
Und dann ist uns auf dem Rückweg auch noch ein Opossum begegnet, das meinte direkt vor uns auf der Straße spazieren zu gehen. Kein besonders hübsches Exemplar, dem man ansah, dass es in der Stadt lebt. Kaum noch Haare und auch ansonsten nicht in allerbester Verfassung. Leider hat es sich bevor wir ein Foto machen konnten in einem Busch versteckt.
La Ley Seca
Nach wochen- und monatelangen Wahlvorbereitungen, -kampagnen, -werbungen ist es nun endlich soweit. Heute wird gewählt. Unsere WhatsApp Gruppe füllt sich mit Fotos von eingefärbten Daumen. Hier wird diese Methode genutzt, damit man nicht mit einem gefälschten Ausweis oder so zwei- oder mehrmal wählen gehen kann. Die Farbe soll sich angeblich eine Woche halten.
Ich bin zwar jetzt anerkannte Bewoherin aber habe dadurch aber kein Wahlrecht. Die Gesetze rund um dieses Wochenende betreffen mich (und alle anderen die gerade in diesem Land sind) aber trotzdem.
Hier gibt es nämlich die Regelung, dass am Wochenende, bzw. am Samstag und Sonntag der Wahlen (es werden übrigens Gouverneur, Oberbürgermeister und Bürgermeiser der Gemeinden gewählt) kein Alkohol verkauft oder ausgeschenkt werden darf, damit niemand betrunken zu den Wahlen geht.
Aber eigentlich hat es nur zur Folge, dass das ganze Land die Woche vorher schon Supermärkte, Oxxos (ich glaube ihr wisst mittlerweile was das ist) und Getränkemärkte leer kauft, denn man weiß ja nie, wie viel man dann an dem besagten Wochenende trinken wird. Dementsprechend wird das Angebot dann bis Freitag aufgestockt und gleichzeitig leergekauft.
Viele Mexikaner teilen die Auffassung, dass diese Regelung eigentlich nur eine konsumsteigernde Erfindung des Einzelhandels ist. Klappt aber. Wir haben auch seit Freitag eine Kiste (es gibt ja nur diese Pappkartons) Bier im Kühlschrank stehen. Diese wurde dann gestern auch (gezwungenermaßen?) leer gemacht, denn was man hat das hat man und kann man auch trinken.
Auf Facebook konnte ich in den letzten Tagen vermehrt (zum größten Teil spanische, teilweise auch englische) Posts lesen, die die "Ley Seca" (=Alkoholprohibition) entweder verspotten, hinterfragen oder auch verfluchen. Vor allem Nicht-Wahlberechtigte wie ich scheinen es besonders hart zu nehmen.
Nun ja, im Endeffekt haben wir es bis jetzt überlebt und werden auch den Rest des Tages noch rum kriegen.
Ich habe mir für heute zusätzliche Arbeit geben lassen, da meine restlichen Stunden im Moment zu Wünschen übrig lassen (leider nehmen weniger Kinder Deutsch) und Robin eh unterwegs ist um die Wahlen und die anschließende Gewinnerverkündung zu fotografieren.
Jetzt gerade schläft mein Besuch (ja, das Kind ist dreieinhalb Stunden bei mir Zuhause) und ich kann noch was machen.
Das ist gleich bestimmt vorbei, bis dahin....
Ich bin zwar jetzt anerkannte Bewoherin aber habe dadurch aber kein Wahlrecht. Die Gesetze rund um dieses Wochenende betreffen mich (und alle anderen die gerade in diesem Land sind) aber trotzdem.
Hier gibt es nämlich die Regelung, dass am Wochenende, bzw. am Samstag und Sonntag der Wahlen (es werden übrigens Gouverneur, Oberbürgermeister und Bürgermeiser der Gemeinden gewählt) kein Alkohol verkauft oder ausgeschenkt werden darf, damit niemand betrunken zu den Wahlen geht.
Aber eigentlich hat es nur zur Folge, dass das ganze Land die Woche vorher schon Supermärkte, Oxxos (ich glaube ihr wisst mittlerweile was das ist) und Getränkemärkte leer kauft, denn man weiß ja nie, wie viel man dann an dem besagten Wochenende trinken wird. Dementsprechend wird das Angebot dann bis Freitag aufgestockt und gleichzeitig leergekauft.
Viele Mexikaner teilen die Auffassung, dass diese Regelung eigentlich nur eine konsumsteigernde Erfindung des Einzelhandels ist. Klappt aber. Wir haben auch seit Freitag eine Kiste (es gibt ja nur diese Pappkartons) Bier im Kühlschrank stehen. Diese wurde dann gestern auch (gezwungenermaßen?) leer gemacht, denn was man hat das hat man und kann man auch trinken.
Auf Facebook konnte ich in den letzten Tagen vermehrt (zum größten Teil spanische, teilweise auch englische) Posts lesen, die die "Ley Seca" (=Alkoholprohibition) entweder verspotten, hinterfragen oder auch verfluchen. Vor allem Nicht-Wahlberechtigte wie ich scheinen es besonders hart zu nehmen.
Nun ja, im Endeffekt haben wir es bis jetzt überlebt und werden auch den Rest des Tages noch rum kriegen.
Ich habe mir für heute zusätzliche Arbeit geben lassen, da meine restlichen Stunden im Moment zu Wünschen übrig lassen (leider nehmen weniger Kinder Deutsch) und Robin eh unterwegs ist um die Wahlen und die anschließende Gewinnerverkündung zu fotografieren.
Jetzt gerade schläft mein Besuch (ja, das Kind ist dreieinhalb Stunden bei mir Zuhause) und ich kann noch was machen.
Das ist gleich bestimmt vorbei, bis dahin....
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